Quality in caregiving

Für weitere Informationen kontaktierenSie uns unter post@rainbowtrekkers.de

Eingewöhnung

Gruppenorientiert und familienbezogen

Mit unserem neuen Eingewöhnungskonzept beenden wir eine lange Ära, in der wir in unseren Einrichtungen gemäß dem „Berliner Modell“ eingewöhnt haben. Denn die diesem Modell zugrundeliegenden Annahmen aus der Bindungstheorie haben sich in der Fachpraxis als Stressfaktor für Eltern und Mitarbeitende und in der Konsequenz auch für Kinder herausgestellt.

Wir sind nicht der einzige Kitaträger, dem die Grenzen des „Berliner Modells“ im Alltag bewusst geworden sind. Viele andere Kitas haben sich auch auf den Weg gemacht, Eingewöhnung neu zu denken. Sie beziehen dabei vor allem das Gruppenerlebnis und die Bedeutung der anderen Kinder in eine gelungene Eingewöhnung mit ein („Peer“-Ansatz). Sie orientieren sich dabei am sog. „Münchner Modell“.

Das Eingewöhnungskonzept der rainbowtrekkers geht noch darüber hinaus. Wir legen zusätzlich noch einen großen Schwerpunkt auf die aktive Involvierung der Eltern während und vor der eigentlichen Eingewöhnung. Wir beziehen dabei die anthropologischen Erfahrungen von Prof. Heidi KELLER („It takes a village to raise a child“) ausdrücklich mit ein. Mit Blick auf die soziokulturellen Charakteristika unserer Zielgruppe, mit der wir seit anderthalb Jahrzehnten in Köln zusammenarbeiten, ist es unser Wunsch, die Eltern selbst zum Teil jener „Dorfgemeinschaft“ zu machen, die wir bilden.

Selbstverständlich gilt auch bei der Eingewöhnung unser inklusiver Ansatz: In der Pädagogik gibt es kein one size fits all, sondern jedes Kind sollte individuell betrachtet werden. Zwar denken wir, dass das unser Modell den Übergangsprozess für Kinder, Eltern und Erziehender sanfter gestaltet als etablierte Modelle.

Letztlich sollte man jedoch immer im Einzelfall sehen, mit welchem Zugang das individuelle Kind am besten erreicht und verstanden werden kann.

Laden Sie hier unser vollständiges Eingewöhnungskonzept herunter:

Video und Audio eines Gespräches mit Heidi Keller, Autorin des Buches „Mythos Bindungstheorie“

Individuelle Förderung ist das Herzstück moderner Kleinkindpädagogik – und diese basiert heute vor allem auf der Bindungstheorie. Kann eine Theorie für alle das Beste sein?

So wie Kinder unterschiedlich sind, so vielfätig ist auch ihre Art in Beziehung zu gehen. Diese Vielfalt kann unter den Herausforderungen einer multikulturellen Gesellschaft schlichtweg nicht mit einer Doktrin gemeistert werden. Allein der gesunde Menschenverstand legt nahe, dass die Bindungatheorie als einzige Methode nicht für alle gut sein kann – wie ja auch nicht eine Kleidergröße jedem passt. Welche Bedeutung hat die Bindungstheorie heute? Es ist Bewegung in die Bindungstheorie gekommen, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis. Die Zeichen stehen auf Umdenken und Neuorientierung. In der Wissenschaft werden nun endlich auch kulturpsychologische und anthropologische Befunde zur Kenntnis genommen, die den Reichtum kindlicher Lebens- und Lernumwelten charakterisieren, und in der Praxis schafft diese neue Qualität, die in der Kita Alltag geworden ist, Fakten, die wahrgenommen werden.

Heidi Keller will mit diesem Buch konfrontieren, wenn es darum geht, mit welcher Selbstverständlichkeit die Bindungstheorie rezipiert wird, und die teilweise untragbaren Konsequenzen aufzeigen, die sich aus einer blinden Übernahme der Theorie in die Praxis ergeben. Sie will damit einen Diskurs aus wissenschaftlicher, fachpolitischer und ethischer Perspektive anregen, um die hoch engagierte Fachpraxis von den Anstrengungen, die sich aus einer unkritischen Rezeption der Bindungstheorie ergeben, zu entlasten und bei ihrem Einsatz für eine gute Kindertagesbetreuung zu unterstützen.

Prof. Dr. Heidi Keller leitet die Abteilung Entwicklungspsychologie der Universität Osnabrück. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Säuglingsforschung und der frühen Mutter-Kind-Beziehung.

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